Wie soll unser Oderbruch aussehen?

Energiewende in Letschin

Als Bürgerinnen und Bürger können und wollen wir über die Gestaltung der Energiewende mitentscheiden:
Wie viele Solarparks und Windanlagen verträgt das Oderbruch?  •  ​Wie groß sollen sie sein?  •  Wie können sie in die Landschaft eingepasst werden?  •  Was sind die Alternativen?  •  Wie können wir uns im Oderbruch und darüber hinaus vernetzen?

Energiewende in Investorenhand?

2022 nahm EnBW, eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa, in Letschins Nachbargemeinden Alttrebbin und Gottesgabe ​zwei XXL-Solarparks in Betrieb.

Die beiden Anlagen haben eine Leistung von 300 Megawatt auf 280 Hektar Fläche. Das sind mehr als 5 Prozent der Solarstromleistung, die 2022 in Deutschland neu ans Netz gingen.

Damit nicht genug: Mit dem Solarpark Alttrebbin IV wollte EnBW noch mal 150 Hektar dazu bauen. Den betroffenen Bürgern hat es aber gereicht. Nach ihrem Protest haben die Gemeindevertreter von Neutrebbin das Planungsverfahren in September 2023 gestoppt.

Auch in Letschin ist EnBW aktiv. An der Gusower Straße plant das Unternehmen eine 77 Hektar große Anlage. Es wird nicht die einzige bleiben: 7 Solarparks sollen in den nächsten Jahren überwiegend auf Ackerflächen entstehen. 

Zusätzlich wird der Solarpark »Gusower Straße«  seit September 2023 auf einem Flurstück der hiesigen Odega-Gruppe gebaut.

Und das dürfte erst der Anfang sein.

Sollen also große Investoren bestimmen, wie das Oderbruch für die Zukunft gestaltet wird?

Keine Frage, die Energiewende ist notwendig: An dem Ausbau der erneuerbaren Energien führt kein Weg vorbei.

Aber der Wildwuchs von riesigen Solarparks in der offenen Kulturlandschaft des Oderbruchs ist nicht die richtige Antwort auf die Klimakrise.

Zubauen, zuzahlen und abregeln

Je größer ein Solarpark, umso besser die Rendite. Das ist gut für Investoren, aber Gewinn kann nicht das einzige Argument sein. 

Die Photovoltaik-Module eines Solarparks werden für mindestens 30 Jahre aufgestellt und eingezäunt. Aus Investorensicht sind Sicht- und Lärmschutz ein Kostenfaktor und keine Selbstverständlichkeit. 

2021 wurden 5,8 Gigawattstunden Strom in Deutschland »abgeregelt« – das heißt: wegen drohender Überlastung wurde diese Menge Wind- und Solarstrom nicht ins Netz gespeist. 

800 Millionen Euro bekamen die Anlagenbetreiber als EEG-Vergütung für den nicht gelieferten Strom vom Staat. 

Dazu kommt, dass die Kosten des notwendigen Netzausbaus regional auf die Stromrechnungen umgelegt werden. 2022 bezahlte ein Durchschnittshaushalt in Brandenburg über 300 Euro für die Stromübertragung. Das ist doppelt so viel, wie ein Durchschnittshaushalt in München zahlen muss. 

Das Oderbruch ist fruchtbar. Die Ackerböden gehören zu den besten Brandenburgs. Wo aber Solarpaneele stehen, wird kein Getreide mehr angebaut.  

Die großflächige Verspiegelung des Oderbruchs durch Solarparks ist nicht alternativlos. 

Das Land Brandenburg schätzt das Potenzial für Solar-Dachanlagen in Letschin auf 122 Megawatt. Installiert sind gerade mal 13 Megawatt. 

Und ganz grundsätzlich gilt: Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom muss nicht erzeugt werden.

“​Liegt Ihnen die Zukunft
des Oderbruchs am Herzen? Kommen Sie zu unserem Energietisch!”
 
Wir treffen uns regulär am 1. und 3. Montag des Monats, 18h
Coworking Alte Schule Letschin.


Das nächste Treffen ist am ​3. Juni.

Wenn Sie weitere Informationen wünschen, können Sie uns gerne kontaktieren

energietisch-letschin@t-online.de

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